Tag 7 – Und?

Die letzten Tage wurde ich immer wieder gefragt, wie es mir damit geht vegan zu leben. Da ich nun schon am siebten Tag angekommen bin (7 Tage mehr als ich gedacht hätte durchzuhalten), möchte ich diese Frage etwas ausführlicher beantworten.

Ich nutze ja nun schon seit über einem Jahr hauptsächlich Naturkosmetik, bis auf ein paar Make Up Produkte, die ich ja bereits am Samstag ersetzt habe, dadurch fiel die Umstellung in diesem Bereich gar nicht so schwer. Leider sind auch manche Naturkosmetik-Produkte nicht vegan, weswegen ich derzeit hauptsächlich die Sachen nutze, auf denen groß vegan steht.

Kleidungstechnisch musste ich mich nicht umstellen, denn ich bin zu arm für echtes Leder und Seide.

Ansonsten gibt es sicherlich noch einige Mängel, die mir selber gar nicht auffallen, aber das werde ich schon nach und nach merken.

Kommen wir nun zum Schwierigsten: Der veganen Ernährung.

Ich habe eigentlich erst so wirklich das Ausmaß meines Verzehrs von Joghurt, Käse & Co realisiert, als ich aufgehört habe diese Dinge zu essen. Und die ersten 3 Tage habe ich auch wirklich darunter gelitten. Danach war plötzlich das Verlangen danach weg.

Auch einen guten Ersatz für Schokolade zu finden, ist alles andere als leicht. Habe jetzt zwar schon leckeren Schokopudding und Schokomuffins (selbstgemacht) gefunden, aber eine Tafel konnte mich bisher nicht so überzeugen.

Fleisch und Fisch fehlen mir tatsächlich gar nicht. Außer am ersten Tag, wo ich Lust auf Rührei mit Würstchen und Käse hatte. Da ich aber ohnehin nicht ständig Fleisch und Fisch esse, fällt mir dieser Teil auch leichter. Auch das verzichten auf Eierspeisen stellt bis jetzt noch kein Problem dar.

Da ich eigentlich seit einem Jahr weitestgehend glutenfrei esse, habe ich allerdings so meine Probleme, denn in den letzten Tagen hat sich doch wieder sehr viel gluten in meine Ernährung eingeschlichen, da es wirklich schwierig (oder teuer oder mit sehr viel Arbeit verbunden) ist, sich vegan UND glutenfrei zu ernähren. Diesen Teil muss ich wohl noch etwas optimieren.

Natürlich achtet man bei so heftigen Ernährungsumstellungen, doch etwas mehr auf seinen Körper und ich versuche das mal kurz zusammenzufassen:

Die ersten Tage hatte ich UNUNTERBROCHEN Hunger. Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu essen. Außerdem taten mir die Hälfte meiner Organe weh, ständig hat es irgendwo gezogen und gedrückt. Auf die neue Verdauung gehe ich jetzt mal nicht ein, ein paar Geheimnisse braucht der Mensch. Eine weitere Sache, die mir aufgefallen ist: Ich stand – und stehe noch – ständig unter Strom, ich kann nicht still sitzen, muss ständig irgendwas machen und hab extreme Schwierigkeiten abends einzuschlafen.

 

Ursprünglich war mein Plan dieses Projekt eine Woche durchzuziehen. Diese Ansicht hat sich geändert (und da werden die 2,5 kg weniger sicher auch eine große Rolle spielen) und ich werde es erstmal fortführen und weitermachen. ..

 

Tag 3 – I need chocolate.

Da ich ein echter Schokoladenfan bin,ist es für mich nicht ganz so leicht eine vegane Ernährung durchzuhalten. Also habe ich mich auf die Suche nach leckeren veganen Schokorezepten gemacht. Schokomuffins klangen super und da ich morgen eine Freundin im Krankenhaus besuche,wollte ich sie auch glutenfrei machen,da sie nur glutenfrei isst. Tja,das war leider ein Reinfall. An sich ist das Rezept gut,nur offensichtlich ist zu viel Stärke in die Muffins geraten – und das schmeckt man. Ich werde mich aber erneut daran probieren.

Vegane Schokolade ist leider nicht ganz so befriedigend. Hatte ja bei meinem DM Einkauf eine mitgenommen. Sie schmeckt,aber sie schmeckt halt nicht so wie richtige Schokolade.

Überrascht hingegen war ich von dem Soja Schokoladenpudding von Alpro. Etwas flüssiger,als man es von Pudding gewohnt ist,aber ausgesprochen lecker und hier merkt man auch gar nicht,dass er ohne Milch gemacht wurde.

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„Hackfleisch“topf mit Reis (glutenfrei und vegan)

Da mein Freund gerne kocht und ich doch eher ein Kochmuffel bin, hat er heute für mich was leckeres veganes gekocht, dass ich euch nicht vorenthalten möchte.

Klingt erstmal nicht vegan, aber natürlich wurde kein echtes Hackfleisch verwendet, sondern diese lustige Zutat:

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Geschmacklich selbstverständlich anders als echtes Hackfleisch. Allerdings vermute ich, dass man es auch vielen Menschen als echtes Hackfleisch verkaufen könnte. Wir haben nur darauf geachtet, weil wir es ja wussten.

Preislich natürlich etwas höher angesiedelt, aber es war ja für das Sonntagsessen.

 

 

Nun gut, hier ein Bild von unserem Sonntagsgericht mit anschließendem Rezept.

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Zutaten: 150 g Bio Tofu Gehacktes – 2 Stangen Lauch – 2 große Zwiebeln – 1 l Gemüsebrühe – 5 EL Tomatenmark – 1 EL Senf – 1 TL Salz – 1 TL Zucker – 1 TL Paprikagewürz – 250 ml Sojasahne – Pfeffer – 200 g Champignons.

Zubereitung:

  1. Gehacktes nach Anleitung zubereiten, Zwiebeln würfeln, Champignons und den Lauch schneiden.
  2. Die Zwiebeln in Öl anbraten. Anschließend das Gehackte zugeben.
  3. Gemüsebrühe, Lauch, Champignons, Tomatenmark, Senf und die Gewürze zugeben.Ca. 15 Minuten köcheln lassen, häufig umrühren.
  4. Zum Schluss die Sojasahne unterrühren. Und natürlich nebenbei nicht vergessen den Reis zu kochen.

Im Übrigen schmeckt das ganze auch sehr lecker ohne Sojasahne und auch das „Gehackte“ kann man problemlos weglassen. Die Menge reicht im Übrigen locker für vier Portionen.

Uns hat es sehr gut geschmeckt und ich freue mich, dass etwas übrig geblieben ist. Ich hoffe, dass mein Freund mich weiterhin mit so leckeren Sachen überrascht. 🙂

 

 

Tag 1 – Leichter als gedacht….

Der Tag fing schon mal gut an, als ich herausfand, dass ich mich nur halb schminken konnte, da die eine Hälfte meines Make Ups nicht vegan, oder nicht 100%ig sicher vegan ist. Ein Besuch bei DM schaffte dann schnell Abhilfe, sodass ich mich wieder unter Menschen wagen konnte.

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Ansonsten verlief der erste Tag recht problemlos,selbst der Großeinkauf war noch relativ unbeschwert und ich habe nur sehr wenig geweint,als ich an Fleisch,Fisch und Milchprodukten vorbeilief.
Mein Kühlschrank ist nun gefüllt mit Gemüse,Obst und Sojaprodukten. Ich bin gespannt wie die nächsten Tage verlaufen werden…

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So sah mein erstes veganes Mittagessen aus,bestehend aus Nudeln,Zucchini, Champignons und Kürbiskernen. Der Käse hat gefehlt,aber vielleicht geht der Wunsch danach irgendwann weg.

Projekt: Vegan.

Ich schreibe hier jetzt mal was, damit ich was geschrieben habe.

 

Dies wird der Startpfiff für mein Projekt „Vegan leben“. Nein, ich werde nicht nur vegan essen, sondern auch vegan leben, zumindest soweit ich es umsetzen kann.

Nun stellen sich sicher viele die Frage: Warum das ganze? Die einfache Antwort wäre, „Weil ich das schon immer mal machen wollte“. Natürlich spielen da noch weitere Dinge mit, aber die möchte ich nicht aufschreiben, da ich keine Lust darauf habe, schon bei meinem ersten Blogeintrag tausend Hasskommentare von Veganern zu bekommen.

Ab morgen startet also mein Projekt „Vegan“ und die 0,2 Personen, die das spannend finden, haben hier die Möglichkeit mitzulesen, was mit Menschen passiert, die nicht ohne Milchprodukte leben können, aber plötzlich ganz auf sie verzichten….